Es gibt Fragen, die werden so gut wie nie gestellt. Dabei wäre ein Blick hinter die historischen Kulissen äußerst aufschlussreich …
Die ersten Christen teilten noch alles, was sie hatten. Dann wurde das Urchristentum von Machtmenschen unterwandert, es entwickelte sich eine Priesterkaste, die Jesus von Nazareth niemals wollte, und Bischöfe übernahmen die Macht – ursprünglich waren das die Verwalter der Gemeindekassen! Sie sorgten dafür, dass der Löwenanteil des Geldes bei ihnen blieb …
Unter Kaiser Konstantin begann im 4. Jahrhundert die Verfolgung der Nachfolger von Christus und die Entwicklung der bereits massiv korrumpierten und im Gegensatz zur Christus stehenden katholischen Kirche zur einzigen Staatsreligion – und damit die goldene Zeit für Geschäftemacher im klerikalen Gewand – und die dauert bis heute an: Steuerbefreiungen, großzügige Schenkungen.
Laut dem so genannten „Häretikergesetz“ von Kaiser Konstantin aus dem Jahr 326 wurde den Christen, die sich nicht dem Katholizismus unterwarfen, die Versammlungsorte und Privat-Häuser enteignet und der katholischen Kirche übertragen.
Fanatische Priester der neuen Romkirche – z. B. der „heilige“ Martin von Tours – zerstörten mit teilweise erpresster Einwilligung der jeweiligen Herrscher Tempel und Kirchen anderer Glaubensrichtungen oder konfiszierten sie einfach.
Reich wurde die Kirche auch durch Erbschleicherei, die manche Herrscher vergeblich einzudämmen versuchten.
Sie wurde vor allem im Mittelalter noch reicher durch den Kirchenzehnt, den Kirchen und Klöster unbarmherzig eintrieben.
Kirchen und Klöster „besaßen“ Leibeigene und Sklaven, die sie nach Belieben ausbeuten konnten.
Hinzu kam der Landgewinn durch Fälschungen von Urkunden – manche Klöster waren regelrechte Fälscherwerkstätten. Im Mittelalter besaß die Kirche in vielen Ländern Europas bereits ein Drittel bis die Hälfte des Bodens.
Klöster verliehen auch Geld gegen Wucherzinsen oder ließen sich das Eigentum der Kreuzfahrer für den Fall ihres Ablebens überschreiben.
Später kam eine neue Einnahmequelle hinzu: Das Vermögen der in Inquisition und Hexenprozessen Angeklagten(siehe dazu Die grausamen Foltermethoden der Kirche) fiel zu einem großen Teil an die Kirche, die damit ganz Schlösser erbaute.
Die Familie der Gefolterten und Verbrannten stand mittellos auf der Straße, niemand getraute sich, ihnen zu helfen.
Auch das Vermögen längst Verstorbener konnte nachträglich (!) konfisziert werden.
Unermessliche Reichtümer erhielt die Kirche auch durch die Mord- und Raubzüge der europäischen angeblichen „Christen“ in die Kolonien. Goldverbrämte Kirchen z. B. in Spanien geben noch heute Zeugnis davon. Die Schätze wurden nie zurückgegeben.
Zur Vertiefung Ihres Wissens lesen Sie hierzu eine aufschlussreiche Studie zu dem Thema „Kirche und Geld“ mit vielen Quellenangaben. Oder auch die Broschüre Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld. Oder die Zusammenstellung zu dem Thema Warum zahlt der deutsche Staat immer noch so viele Milliarden Euro an die Kirche?
Im 20. Jahrhundert waren es dann mafiose Geldgeschäfte – undurchsichtige Devisentransaktionen, Geldwäsche, Waffenhandel, Wertpapierfälschungen – durch die vor allem der Vatikan sich bereicherte.
Als die Sache zu heiß wurde, überließen die vatikanischen Geldexperten ihre Handlanger wie Roberto Calvi oder Michele Sindona nicht selten kaltblütig der mit ihr kooperierenden Mafia. Manche Verbrechen wurden bis heute nicht aufgeklärt, weil eine Aufklärung von entsprechenden Lobbyisten verhindert wird.